Auf Einladung der SPD-Regionsfraktion Hannover diskutierten am 23. August 2016 Expertinnen und Experten unter der Moderation der stellvertretenden Vorsitzenden und inklusionspolitischen Sprecherin der SPD-Regionsfraktion, Petra Rudszuck, in einem Fachgespräch über die Frage, wie in der Region Hannover der inklusive Arbeits- und Ausbildungsmarkt weiter gefördert werden kann.

Podium mit vier Personen, eine Frau spricht in ein Handmikrophon
Das Podium (v.l.n.r.): Kerstin Tack MdB, Behindertenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Petra Rudszuck, stellv. Vorsitzende und inklusionspolitische Sprecherin der SPD-Regionsfraktion Hannover, Dr. Vogt, Geschäftsführer Handwerkskammer Hannover Reinhard Biederbeck, Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover

Der Diskussion gingen Impulse der Podiumsteilnehmerinnen und -teilnehmer voraus:

Die Bundestagsabgeordnete und Behindertenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Kerstin Tack, betonte die Anstrengungen des Bundes bei der Förderung eines integrativen Arbeitsmarktes. Konkret nannte sie u.a. die Verdoppelung der Mittel für Integrationsbetriebe und die Ausweitung des ‚Budgets für Arbeit‘.
Mit Blick auf den ‚Anfang des Berufslebens‘ liege ein Schwerpunkt des Bundes auf der assistierten und unterstützten Ausbildung. Ziel sei es 1.300 zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Dafür sei es auch wichtig, Unternehmen zusammenzubringen und gemeinsam Wege abzustimmen.

Der Geschäftsführer der Handwerkskammer Hannover, Dr. Carl-Michael Vogt, machte in seinem Beitrag deutlich, dass ein besonderes Augenmerk auf die Vernetzung der Schnittstellen zwischen Bildung – Erziehung - Betreuung gelegt werden müsse. Er warb außerdem für ein Lotsensystem durch die Menge an Informationen für alle Akteure sowie für eine verstärkte Einbindung der Berufsbildenden Schulen in das inklusive Schulsystem. Gerade aufgrund der flachen Hierarchien in den Betrieben, sei das Handwerk als potentielle Arbeitgeber für Menschen mit Behinderungen durchaus interessant.

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung empfahl Reinhard Biederbeck vom Fachbereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover, Menschen mit Beeinträchtigungen verstärkt als potentielle Fachkräfte ins Auge zu nehmen. Für Nachhaltigkeit bei der Regelbeschäftigung liege allerdings noch ein weiter Weg vor allen Beteiligten und es werden noch viele Ideen gebraucht. Die Region Hannover arbeite nun an einem Aktionsplan „Inklusive Region Hannover“, klar sei aber auch, dass die Inklusion nicht an Stadt- bzw. Regionsgrenzen zu Ende sei.

Blick in einen Sitzungsraum mit Podium und Sitzungsteilnehmerinnen und -teilnehmern..
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Inklusionsfachgesprächs

Die anschließende Diskussion ergab u.a., dass beim Übergang von der Ausbildung in den Beruf die beratenden und begleitenden Systeme für die jungen Menschen, die Eltern und die Betriebe von großer Bedeutung sind. Auch wenn es dafür schon gute Instrumente gibt, wurde zusätzlicher Bedarf an unabhängiger und differenzierter Beratung identifiziert.

Ein weiterer Aspekt, der einer echten Integration in den 1. Arbeitsmarkt entgegensteht, war nach Meinung der Diskutierenden die immer noch in vielen Betrieben fehlende Barrierefreiheit. Hier sei es wichtig, gute Beispiele konkret herauszustellen und so zu Vorbildern für interessierte Betriebe zu machen.

Petra Rudszuck bedankte sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die interessanten Beiträge und die engagierte Debatte. Es sei deutlich geworden, dass noch ein weiter Weg vor allen Beteiligten liege. Umso wichtiger sei es, die Akteure in einer ‚Koalition der Willigen‘, wie Dr. Vogt es nannte, immer wieder an einen Tisch zu bringen, um Erfahrungen und Ideen auszutauschen. Der auf Initiative der SPD-Regionsfraktion Hannover nun von der Regionsverwaltung zu erarbeitende Aktionsplan bilde einen weiteren großen Schritt in eine „Inklusive Region Hannover“.