Die Diskussion um die Linienführung der Barsinghäuser Stadtbuslinien 501 und 502 geht weiter. Nachdem der Rat der Stadt Barsinghausen am 04.04.2019 die Frage einer Veränderung der Buslinien um ein Jahr verschoben hat, wurde das Thema am Samstag, den 14.09.2019 vom Vorstand der SPD Abteilung Barsinghausen bei einer Befahrung der Strecken wieder aufgegriffen.

„Wir bewegen uns in einem Spannungsfeld zwischen der verlässlichen Anbindung weiter Teile des Stadtgebietes einerseits und dem berechtigten Interesse der Regiobus nach einer Effektivitätssteigerung andererseits“, betonte Abteilungsvorsitzender Dirk Härdrich. „Wir werden uns darüber parteiintern nun erstmal die Köpfe heiß reden.“

Anfang des Jahres wurde der Rat der Stadt Barsinghausen seitens der Region Hannover zu einer Stellungnahme hinsichtlich der Optimierung des Stadtbusnetzes auf dem Stadtgebiet Barsinghausens aufgefordert. Anlass war die Überplanung des regionalen Personennahverkehrs zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019. Da eine sachgerechte Beratung bis zum Ablauf der Frist für die Stellungnahme nicht möglich war, entschloss sich der Rat der Stadt am 04.04.2019 auch auf Drängen der SPD Ratsfraktion mit großer Mehrheit dafür, keine Stellungnahme zu den möglichen Änderungen in der Linienführung abzugeben. Dies hatte zur Folge, dass zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 keine Änderung der bisherigen Routenführung seitens der Regiobus vorgenommen wurden.

„Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Region Hannover für den Fahrplanwechsel im Dezember 2020 das Thema erneut aufgreifen wird“, erläutert Dirk Härdrich den frühzeitigen Vorstoß seiner Abteilung. Ziel der örtlichen SPD-Gliederung ist es, rechtzeitig die politische Diskussion in Gang zu setzen und einen Impuls in die eigene Rats- und Regionsfraktion zu geben. Abgefahren wurden sowohl die Linie 501 als auch die Linie 502 in jeweils beide Richtungen. Vorstandsmitglied Udo Mientus, der selber lange Jahre im Aufsichtsrat der Regiobus saß, fasste die ersten Erkenntnis zusammen: „Es muss auch in Zukunft eine möglichst weite Anbindung zwischen dem nördlichen und südlichen Stadtgebiet insbesondere für mobilitätseingeschränkte Menschen und Menschen ohne eigenes Auto geben.“

Bestätigt wurden die Sozialdemokraten in dieser Auffassung durch den Großteil der anwesenden Fahrgäste, die die Busverbindungen primär aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen oder aufgrund der Tatsache, dass sie kein eigenes Auto besitzen, nutzten. „Wichtig ist der Stadtbus insbesondere für Seniorinnen und Senioren, die sich von einem Auto getrennt haben oder keinen Führerschein haben“, bekräftigte Mientus.

In den nächsten Wochen möchte der Abteilungsvorstand nun intensiv die Fahrgastzahlen der einzelnen Haltestellen studieren. „Änderungen der Streckenführung sind an manchen Stellen dennoch denkbar“, betonte Vorstandsmitglied Andreas Lorch. „Warum die Linie 502 zum Föhrenweg auf dem Hin- und Rückweg über die Kaltenbornstraße fährt, erschließt sich uns zum Beispiel nicht.“

Einige Punkte stehen für die SPD Abteilung jedoch schon fest. So soll beispielsweise die Linienführung der Buslinie 502 zwischen Bahnhof und Hans-Böckler-Straße als eine der wichtigsten Strecken in jedem Fall so erhalten bleiben. Auch eine Erneuerung der Busse wird in der SPD Abteilung diskutiert. Erklärter Wunsch ist der baldige Umstieg auf neue und bestmöglich Elektrobusse. Die beiden derzeit eingesetzten Modelle sind nach Auffassung der Vorstandsmitglieder veraltet. „Die Busse verfügen über keine Klimaanlage, haben deutlich spürbar schlechte Geräuschwerte und sind hinsichtlich der Emissionen des Motors auf keinem modernen Stand“, stellt Andreas Lorch fest. Eine Modernisierung wäre deshalb ein Gewinn für die Busfahrerinnen und Busfahrer, Fahrgäste und auch für die Anwohner in den befahrenen Straßen.

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Gruppenfoto vor der Linie 501 am ZOB (v.l.n.r.): Frank Marks, Marlene Hunte-Grüne, Udo Mientus, Andreas Lorch und Angelika Ennulat