02.02.2008: "Miersch trifft..." - mit seiner neuen Gesprächsreihe voll ins Schwarze
"Miersch trifft..." - mit seiner neuen Gesprächsreihe voll ins Schwarze
Gut 75 Gäste diskutieren mit dem ehemaligen Bundesbauminister Karl Ravens Barsinghausen (wk). Er hat seinen 80. Geburtstag schon hinter sich - doch von Altersmüdigkeit ist bei dem ehemaligen Bundesbauminister Karl Ravens nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil, mit seiner klaren und deutlichen Sprache begeisterte er gestern einmal mehr rund 75 Gäste im Kulturzentrum KuBa, die der Einladung von Matthias Miersch zum Auftakt seiner neuen Gesprächsreihe "Miersch trifft..." gefolgt waren. Schnell kam ein reger Gedankenaustausch in Gang.
Matthias Miersch griff mit dem Gesprächsangebot, das sich insbesondere an die ältere Generation richtet, eine Tradition auf, die sein Vorgänger Horst Schild in Form der "Calenberger Gespräche" über Jahre pflegte. Die Idee sei ihm gekommen, als er beim Bundesparteitag in Hamburg mit Karl Ravens ein Gespräch begann, das erst spät in der Nacht endete und von dem er meinte, dass es unbedingt in einer größeren Runde fortgeführt werden müsste.
Dahinter steht die Idee, die Erfahrungen der altgedienten Politiker zu nutzen für die Fragen, die Heute und Morgen bewegen. Und Erfahrungen hat Karl Ravens reichlich vorzuweisen, von der politischen Bundesbühne bis hin in die tiefste Ortsvereinsebene. Er sei zwar politisch nicht mehr direkt aktiv, arbeite aber nach wie vor als Ehrenpräsident des Deutschen Verbandes für Städtebau und Wohnungswesen mit und werde auch immer wieder als Gast zu Vortragsveranstaltungen eingeladen - so wie gestern im KuBa, erklärte Ravens. Kernig kommentierte der altgediente SPD-Mann die jüngste Landtagswahl in Niedersachsen: "Ist schlecht gelaufen". Die Partei habe intensiv gekämpft, doch offensichtlich habe die SPD noch vieles aus der großen Politik aufzuarbeiten, meinte Ravens und nannte als Stichwort nur "Hartz IV". Schwer geschadet habe die Linke der SPD, das würden die Wählerwanderungen zeigen. Seine Empfehlung: Ein höheres Maß der Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene, damit die Ortsvereine eine effektive Aufklärungsarbeit leisten können.
© Deister-Leine-Zeitung, 02.02.2008