Politische Würze bringt Aroma an den Fisch

CDU und SPD feiern das Ende der Narrenzeit Kirchdorf (htö/sfr). Mit den Spitzen der Gabeln pieksten gestern Abend die Mitglieder von SDP und CDU bei den traditionellen Aschermittwochstreffen ihre Pellkartoffeln auf - nicht weniger spitz waren auf beiden Seiten die verbalen Pfeile für die jeweiligen politischen Gegner. Vor mehr 100 Gästen ging Gastredner Wilfried Lorenz, Vorsitzender des CDU-Regionsverbandes, in der Mensa des Schulzentrums auf die verfehlte SPD-Politik in der Region ein. Sie müsse besser geführt werden, eine solide Politik basiere auf soliden Finanzen.

Lernen könne die Regionsführung von der Stadt Barsinghausen. Es sei mehr als erstaunlich, was hier die CDU-Politik nach nur eineinhalb Jahren geleistet habe. "In der Deisterstadt ist der Umbruch besonders spürbar, das sollte beispielhaft für die Region sein", so Lorenz. Er erinnerte an die erfolgreicheAnsiedlung von Lyreco und Kaufland: "Die Menschen werden in Zukunft dahin gehen, wo Arbeit ist", so der Christdemokrat. Die Stadt biete Krippenplätze und eine gute Infrastruktur - nicht zu vergessen das "fantastische Naherholungsgebiet Deister". Bei so viel Lob und Anerkennung sowie reichlich Fisch und Pellkartoffeln ließ es sich beim 31. CDU-Aschermittwochstreffen vortrefflich bis zum späten Abend feiern.

Rund 750 Matjeshälften, nach traditionellem Rezept von Friedhelm Fritschen gewürzt, dazu ordentlich Kartoffeln, Stippe und Quark, sorgten zeitweise für andächtiges Schweigen in der Aula der Astrid-Lindgren-Schule. Für die politische Würze am Aschermittwoch der SPD-Abteilung Kirchdorf waren erneut die beiden Ratsherren Reinhard Dobelmann und Hagen Riemer zuständig.

Pünktlich um 20 Uhr zur besten Tagesschauzeit präsentierten sie ihre Nachrichten. Mit denen amüsierten sie die mehr als 70 Gäste mit humorvoll-satirischen Seitenhieben auf den politischen Gegner. Unter anderem gingen sie auf die Suche nach vermuteten Geldreserven in der Stadtverwaltung, die möglicherweise auch aus der französischen Großbank Societe General gespeist würden - für Riemer und Dobelmann eine Erklärung für die Spendierhosen der CDU/FDP-Mehrheit im Rat oder für schöne Innenstadtpläne.

Auch die politische Prominenz der SPD, wie Heinrich Aller oder der Bundestagsabgeordnete Matthias Miersch, sorgten für Heiterkeit im Saal. Miersch spekulierte über eine Transfusion mit roten Blutkörperchen für Ursula von der Leyen, die voll auf sozialdemokratischem Kurs sei - der, den die SPD zu bieten habe, trinke lieber Pfälzer Wein, flachste er.

© Deister-Leine-Zeitung, 07.02.2008