Kaufland: DGB macht im Bündnis gegen geplante Ansiedlung mobil

Diskussionsveranstaltung am 27. Februar / "Gekoppelte Ansiedlung ist Erpressung" Barsinghausen (bri). Der DGB Ortsverband Barsinghausen will sich am breiten Bündnis der SPD gegen die Kauflandansiedlung beteiligen (DLZ berichtete) und macht selbst mobil: Am Mittwoch, 29. Februar, findet eine Informationsveranstaltung in der Aula der Wilhelm-Stedler-Schule statt.

Es könne nicht richtig sein, dass eine Unternehmensgruppe die Stadt mit der Entscheidung für den Bau eines Logistikzentrums gekoppelt an den Bau eines Einkaufsmarktes erpresse, waren sich die DGB-Mitglieder bei ihrer Versammlung im KuBa einig.

Aus Gesprächen mit Barsinghäusern sei bekannt, dass sich Widerstand gegen die Ansiedlung formiere. "Die Mehrzahl der Bürger möchte die Ansiedlung von Kaufland hier nicht haben", wusste Frank Marks, Vorsitzender des DGB-Ortsverbandes zu berichten. Sie hätten viele kritische Fragen, auf die sie bisher durch die Politiker der Stadt noch keine Antwort bekommen hätten. "Deshalb werden wir diese Fragen öffentlich zur Diskussion stellen", erklärte Marks.

Auf der Informationsveranstaltung werden ab 18.30 Uhr Vorträge rund um die Ansiedlung auf dem Haldengelände gehalten. Dazu gehören das weitere städteplanerische Konzept mit einer Belebung der Innenstadt, die Verkehrsbelastung an der Egestorfer Straße und der Umgehungsstraße. Hinzu kommen ökologische Fragen zur Bodenbelastung auf dem Haldengelände, der Erholungswert und das kulturelle Erbe dieses Bereichs, eine Betrachtung der bestehenden Arbeitsverhältnisse unter verschärften Wettbewerbsbedingungen sowie die Bürgerbeteiligung und die politische Entscheidungsfindung. Als Referenten werden unter anderem der Geologe Dr. Ralf Krupp und der ver.di-Fachsekretär Uwe Busch an der Veranstaltung teilnehmen. Außerdem gibt es Gelegenheit zur Diskussion.

Unterstützt wird der DGB-Ortsverband vom Betriebsrat des Hit-Marktes. Die Mitglieder haben bereits vor einigen Wochen mit einer Meinungsumfrage bei den Kunden begonnen. Auch hierbei habe sich eine Mehrheit gegen den Markt ausgesprochen.

Wenig Verständnis hat Unternehmer Jens Widdel für eine geplante Marktansiedlung von rund 3500 Quadratmetern. Das vor einem Jahr erstellte Cima-Gutachten habe verdeutlicht, dass ein weiterer Markt wegen eines befürchteten Verdrängungswettbewerbes nicht größer als 1450 Quadratmeter sein solle.

© Deister-Leine-Zeitung, 16.02.2008