Innenstadtsanierung ist auf dem Weg SPD enthält sich bei der Abstimmung

Umgestaltung der Bahnhofstraße soll als erstes Projekt realisiert werden Barsinghausen (wk). Das "Wohnzimmer" der Deisterstadt wird herausgeputzt - im Fachausschuss für Planung, Bauen und Umwelt gab es am Dienstagabend grünes Licht für die Sanierung der Innenstadt im Rahmen des Programms Aktive Stadt- und Ortsteilzentren". Neben dem Grundsatzbeschluss wurde auch bereits eine erste konkrete Maßnahme angegangen: Im nächsten Jahr soll mit der Umgestaltung derBahnhofstraße begonnen werden.

In den nächsten 15 Jahren soll die Innenstadt von Barsinghausen ihr Gesicht verändern. Politisch sind die Meinungen aber geteilt. Während die CDU/FDP-Gruppe sich zusammen mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen für die Umsetzung des Sanierungskonzepts aussprach, winkte die SPD im Fachausschuss ab. "Wir sind nicht gegen die Sanierung der Innenstadt", stellte Ratsherr Udo Mientus klar. Allerdings setze seine Fraktion andere Prioritäten. So sei das Geld, welches zwangsläufig aus der Stadtkasse in die Umsetzung des Sanierungskonzeptes fließen werde, nach Meinung der SPD-Fraktion an anderer Stelledringender nötig. Als Beispiel nannte Mientus die ausstehenden Schulsanierungen.

"Wir lehnen das Gesamtprojekt deshalb hier und heute ab, bevor es zu einem Punkt kommt, an dem man nicht mehr zurück kann", verwies Mientus auf langjährige Erfahrungen im Rat der Stadt. Bei der Abstimmung stimmte die SPD dann zwar nicht gegen die Planungen, enthielt sich aber geschlossen der Stimme.

CDU-Ratsherr Max Matthiesen plädierte indes für die Umsetzung. "Wir wollen die Idee der Innenstadtsanierung konsequent umsetzen und die Planung jetzt unumkehrbar beherzt angehen", erklärte Matthiesen. Es gäbe auch keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.

Im Rahmen der vorbereitenden Untersuchung zum Innenstadt-Sanierungskonzept wurden umfangreiche Daten gesammelt und bewertet. Unter anderem wurden 50 Träger öffentlicher Belange angeschrieben, von denen bislang 26 eine Antwort zurückschickten - wesentliche Gründe gegen die Planung wurden dabei nicht benannt. Ein Problem haben die Planer aber immer noch damit, dass die notwendigen Förderbescheide immer noch nicht vorliegen. Jetzt hofft man darauf, dass sie noch vor der Sommerpause bis Ende Juli eingehen, damit man mit konkreteren Planungen beginnen kann.

Fachbereichsleiter Carsten Hettwer stellte klar, dass mit dem getroffenen Beschluss zur Umgestaltung der Bahnhofstraße als Startprojekt noch keine detaillierten Planungen verbunden seien.

Bislang gäbe es lediglich Vorschläge, die Bahnhofstraße zu einem "Boulevard" auszubauen. Das könnte so aussehen, dass die Fahrspuren auf das verkehrstechnisch erforderliche Maß reduziert werden und die Straße, die als wichtige Wegeverbindung zum Zentrum und zum Deister dient, mit einer Baumallee gesäumt wird.

© Deister-Leine-Zeitung, 19.06.2008