20.03.2008: "Wertvolle antifaschistische und kulturelle Arbeit"
"Wertvolle antifaschistische und kulturelle Arbeit"
Forum für Politik und Kultur vermittelt im Streit um den Falkenkeller / Vereinbarung über öffentliche Diskussion Barsinghausen (wk). Das Forum für Politik und Kultur ist bemüht, die aktuelle Diskussion um die Einrichtung des Falkenkellers als unabhängiges Jugendzentrum (wir berichteten) in der Deisterstadt zu versachlichen. Am Dienstagabend diskutierte das Forum mit den Beteiligten, die Moderation übernahm Wilfried Gaum. Neben Vertretern des Falkenkellers beteiligte sich auch der Vorsitzende der Jungen Union Barsinghausen, Tilman Kuban, an dem Gespräch, ebenso wie Kai Bergemann von der Gruppe der "Nationalen Antifaschisten". Laut Wilfried Gaum sei es gelungen, mit den Beteiligten eine Vereinbarung über eine öffentliche Diskussion um die Arbeit der jungen Leute im Falkenkeller zu erreichen.
"Das ist ein schöner Beitrag, um zu einer fundierten Diskussion über die wertvolle antifaschistische und kulturelle Arbeit der Falkenkeller-Jugendlichen zu kommen", erklärte Gaum. Allerdings gab es auch negative Begleiterscheinungen bei diesem ersten gemeinsamen Gespräch (siehe "Zum Thema").
"Wir als Forum lassen allerdings keinen Zweifel daran, dass wir die Unabhängigkeit des Falkenkellers gegen wiederholte Angriffe von rechts unterstützen werden. Wir haben dabei die Unterstützung von SPD und Grünen. Leider hat die Liberalität der FDP nicht so weit gereicht, sich den Unterstellungen und Diffamierungen von interessierter Seite zu entziehen", kritisierte Gaum in Bezug auf den auch von der FDP unterstützten Prüfauftrag der Ratsmehrheit an die Verwaltung. Der ziele letztlich darauf ab, diese "erfolgreiche Form freier Jugendarbeit zu zerstören".
"Wir begrüßen die Zusammenarbeit des Falkenkellers mit der gewerkschaftlichen Bildungsvereinigung ?Arbeit und Leben', um politische Aufklärungsarbeit zu organisieren. Der Falkenkeller setzt damit die Linie fort, die ihm den Preis der Bundesregierung für antifaschistische Initiativen eingebracht hat. Wer diese Arbeit beenden will, der schwächt die Demokratie", warnte Gaum.
In einer Stellungnahme machten die Falkenkeller-Jugendlichen deutlich, worauf es ihnen ankommt. Seit mehr als 13 Jahren werde im Keller unter der Wilhelm-Stedler-Schule ehrenamtliche und unabhängige Jugendarbeit geleistet, erklärten sie. Barsinghäuser Jugendliche, die keiner Organisation angehören, würden dort in ihrer Freizeit ein öffentliches Jugendcafé betreiben. "Offene pluralistische Jugendarbeit steht dabei für uns im Mittelpunkt, wir abreiten selbst organisiert und gleichberechtigt", erklärte ein Falkenkeller-Sprecher. Die Stadt stelle den Raum inklusive Strom, Heizung und Wasser zur Verfügung. Einen direkten finanziellen Zuschuss gebe es nicht, sehr wohl aber eine enge Zusammenarbeit mit Klein Basche und der Stadtjugendpflege.
© Deister-Leine-Zeitung, 20.03.2008