Feinstaub-Plakette für Hannover erhitzt Gemüter

In Barsinghausen sind bereits 1 708 Plaketten ausgegeben / Vor Mai keine Konsequenzen zu erwarten Barsinghausen (wk). Die aktuelle Diskussion um die Einführung der großflächigen Umweltzone in Hannover zum 1. Januar 2008 erhitzt die Gemüter. Jetzt ruderte Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil einen Schritt zurück, indem er, wie berichtet, zwar die Einführung der Umweltzone verteidigte, gleichzeitig aber anordnete, dass Bußgelder für fehlende Plaketten erst am Mai 2008 verhängt werden sollen.

Hannovers oberster Verwaltungschef kündigte zudem an, dass die städtischen Politessen bei den regulären Park-Kontrollen keine Knöllchen verteilen werden, wenn die Plakette fehle. Auch die Polizei werde keine gezielten "Umweltkontrollen" vornehmen. Verstöße gegen die Plakettenpflicht, die im Rahmen normaler Verkehrskontrollen festgestellt werden, sollen zwar gemeldet, von den Ordnungsbehörden aber nicht verfolgt werden. Während SPD und Grüne in Hannover die Entscheidung Weils begrüßten, sprach die FDP von "Dilettantismus" und die CDU forderte gar, komplett auf die Einführung der Umweltzone zu verzichten.

Das dürfte dann allerdings vollends zur Verunsicherung der Autofahrer beitragen. Immerhin wurden in der gesamten Region Hannover bereits 46 465 Feinstaub-Plaketten ausgegeben. Seit dem 1. März dieses Jahres sind die Plaketten in den Zulassungsstellen, bei den amtlichen Prüfstellen wie TÜV oder Dekra sowie allen zur Abgasuntersuchung berechtigten Kfz-Fachwerkstätten erhältlich. Sie kosten in der Regel rund fünf Euro.

Zahlreiche Barsinghäuser haben sich die Plaketten für ihre Fahrzeuge schon besorgt. Insgesamt wurden in der Deisterstadt seit März 1 708 Plaketten ausgegeben, teilte die Region auf Anfrage mit.

© Deister-Leine-Zeitung, 20.12.2007