Für die SPD-Fraktion kommen in Bantorf beide Varianten nicht infrage / Peter Messing: "Es gibt keine Grundstücksnot" Bantorf (enl). Bauen an der Autobahn oder auf der idyllischen Dorfwiese? Keine gute Idee für Bantorf, meint die SPD-Ratsfraktion. Die hat sich gestern Abend im Rahmen ihrer "Sommerreise" die Grundstücke der Bebauungspläne "Dorfwiesen" und "Vor dem Dorfe" angeschaut. Peter Messing, Vorsitzender der SPD-Abteilung Bantorf-Hohenbostel, fasste die einhellige Meinung der Genossen zusammen: "Wir verstehen nicht, warum die Grundstücke freigegeben werden sollen, zumal noch weitere attraktive Flächen als Alternativen zur Verfügung stehen. Er verwies beispielsweise auf freie Grundstücke an der Alten Zeche und im Bereich Beer busch. "Es gibt keine Grundstücksnot in Bantorf", stellte Messing fest.

Das geplante Baugebiet für Ein- und Mehrfamilienhäusser "Vor dem Dorfe" liegt nahe an der Autobahn. "Dass durch die Nähe zur Autobahn eine große Lärmlast für die Anwohner gegeben ist, tritt offensichtlich hervor", gibt Kerstin Beckmann, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat, zu bedenken. "Die Lärmschutzwälle, die für eine umfassende Abschirmung erforderlich wären, müssten an die 40 Meter hoch sein. Das ist wirtschaftlich nicht tragbar".

Sorgen machen sich die Mitglieder der SPD-Fraktion auch um eine mögliche Bebauung der Dorfwiesen: Die Wahlbantorferin Claudia Vollbracht wandte sich bereits im Vorfeld der Beratungen mit einem Brief an Bürgermeister Walter Zieseniß: "Die Menschen ziehen nach Bantorf, weil sie eine Dorfgemeinschaft suchen und die freie Natur genießen wollen. Bantorf liegt idyllisch, das sollte auch so bleiben. Die Dorfwiesen im Ort zu bebauen wäre ein herber Verlust für alle Bewohner - vor allem für die Kinder, die sie als Spielwiese mitnutzen".

Kerstin Beckmann ergänzt: "Das Bantorfer Wasser, das durch die Dorfwiesen fließt, hat erwiesenermaßen eine hohe Wasserqualität, mit die höchste in Barsinghausen. Selbst in der Feldmark kann man sie noch nachweisen. Eine Bebauung der Dorfwiesen würde eine Verschlechterung der Wasserqualität mit sich bringen".

Ausschlaggebendes Argument für die SPD-Fraktion ist jedoch der fehlende Nutzen für die Stadt: "Die Besitzer der Grundstücke vermarkten diese auf eigene Rechnung. Die allgemeine Last einer Bebauung würde jedoch die Stadt - und damit die Bürger - treffen" so Beckmann.

© Deister-Leine-Zeitung, 25.07.2008