29.02.2008: Von Geschlossenheit keine Spur bei der SPD
Von Geschlossenheit keine Spur bei der SPD
Bernd Gronenberg als Ortsvereinsvorsitzender bestätigt / Eklat bei der Stellvertreter-Wahl
Von Wolf Kasse Barsinghausen. Vor Jahresfrist kippte die Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins den damaligen Vorstand nach der gründlich verpatzten Kommunalwahl aus dem Amt. Am Mittwochabend wurde zwar an gleicher Stelle, in der Waschkaue II, der Vorsitzende Bernd Gronenberg wiedergewählt, doch bei der Wahl der nicht minder wichtigen Stellvertreter gab es erneut einen Eklat. Der tiefe Riss, der die SPD spaltet, scheint sich einfach nicht schließen zu wollen. Zunächst einmal las Bernd Gronenberg den Abteilungen die Leviten, beklagte - fein umschrieben - die mangelhafte Zusammenarbeit während der vergangenen zwölf Monate und appellierte an alle Anwesenden, dass sie dazu beitragen sollen, die SPD wieder fest im Ort, den Vereinen und Institutionen zu verankern.
"Der Ortsverein muss handlungsfähig werden", mahnte Gronenberg an, bevor er sich als einziger Kandidat für den Vorsitz zur Wiederwahl stellte. Von den 81 Stimmberechtigten gaben 79 ein gültiges Votum ab - 61 Ja-Stimmen, 15 Nein-Stimmen und drei Enthaltungen wurden in geheimer Wahl ausgezählt. Damit bleibt Gronenberg zwei weitere Jahre Chef des SPD-Ortsvereins.
Um die zuvor kritisierte mangelhafte Zusammenarbeit in Zukunft besser auf die Reihe zu kriegen, war in der SPD-Abteilung Barsinghausen von Günter Kiehm vorgeschlagen worden, dass die Vorsitzenden (oder zumindest deren Stellvertreter) der drei größten Abteilungen - Barsinghausen, Egestorf und Hohenbostel-Bantorf - sich zur Wahl als stellvertretende Vorsitzende stellen sollen.
Markus Hugo, Vorsitzender der Abteilung Barsinghausen, fragte bei seinen Kollegen nach, erhielt aber "mit unterschiedlichen Begründungen" Absagen. Hohenbostel-Bantorf benannte Klaus Behnken, Kirchdorf schickte Reinhard Dobelmann ins Rennen.
In der Abteilung Barsinghausen wurde einstimmig beschlossen, dass Markus Hugo kandidieren soll, nachdem sich sonst niemand fand. Hugo kündigte der Versammlung an, im Falle seiner Wahl auf die bisherigen Posten als stellvertretender Fraktionsvorsitzender und als stellvertretender Fachausschussvorsitzender verzichten zu wollen. Zudem wurde besprochen, dass Anna-Maria Remig wieder als Schriftführerin im Ortsverein kandidieren solle.
Dann kam dieÜberraschung: Auf einmal kandidierte neben Günter Gottschalk, der zuvor eigentlich abgewunken hatte, auch Anna-Maria Remig. Das Ergebnis der geheimen Wahl: Behnken, Dobelmann und Remig holten die meisten Stimmen.
"Eine bemerkenswerte Abstimmung", meinte Markus Hugo. Er habe das Amt zwar nicht aus eigenem Antrieb angestrebt, sei aber enttäuscht über die Art und Weise, wie das Ergebnis zustande gekommen sei.
© Deister-Leine-Zeitung, 29.02.2008