SPD-Ratsherr Reinhard Dobelmann erneuert Standort-Kritik und bemängelt Kostensteigerung Barsinghausen (wk). Reinhard Dobelmann, SPD-Ratsherr und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Gebäudewirtschaft, hat die Kritik seiner Fraktion am Standort des neuen Barsinghäuser Feuerwehrhauses erneuert. Er kritisiert zudem die immense Kostensteigerung von ehemals 1,2 auf nunmehr knapp 2,6 Millionen Euro.

Dass die Ortswehr Barsinghausen ein neues Feuerwehrhaus benötige, dürfte ernsthaft von niemandem bestritten werden, stellt Dobelmann fest. Aber der von der CDU/FDP-Mehrheitsfraktion gewählte Standort an der Egestorfer Straße "war und ist kritikwürdig".

Es zeige sich immer deutlicher, dass der Umbau des alten Jordan-Gebäudes zu einem "Fass ohne Boden" werde.

Noch in der Feuerwehrausschusssitzung am 18. Oktober letzten Jahres habe der beauftragte Architekt Wedmann auf Nachfrage erklärt, dass die von ihm berechneten Baukosten von 1,2 Millionen Euro realistisch seien; sie würden auf detaillierten Berechnungen beruhen. "So kann es im Protokoll der Ausschusssitzung nachgelesen werden", ruft Dobelmann in Erinnerung.

Obwohl mittlerweile mit reinen Baukosten in Höhe von 2,1 Millionen Euro vom Bürgermeister gerechnet werde, behaupte der Sprecher der CDU/FDP-Gruppe, Gerald Schroth, immer noch, dass diese Kosten nach wie vor im Plan lägen. "Er beruft sich dabei auf eine Kostenaufstellung eben jenes Architekten, der sich offensichtlich vor zehn Monaten eklatant verrechnet hat. Immerhin beträgt die Steigerung der reinen Baukosten 900 000 Euro oder 175 Prozent. Es ist daher wenig glaubhaft, wenn jetzt von der Verwaltung ein angeblich maximaler Kostenrahmen von 2,1 Millionen Euro in Ansatz gebracht wird, zumal nachprüfbare Unterlagen nicht vorgelegt wurden", so Dobelmann. Einschließlich Grundstückskosten von 458 000 Euro würden sich die Aufwendungen mittlerweile auf knapp 2,6 Millionen Euro belaufen - mit steigender Tendenz. "Mit einer seriösen Finanzplanung hat das nichts mehr zu tun", sagt Dobelmann.

Die Sitzung des Finanzausschusses habe ferner offenbart, dass die Planungen auch nach eineinhalb Jahren immer noch nicht abgeschlossen sind. Es werde in der CDU/FDP-Gruppe darüber diskutiert, ob für die Wohnungen im Feuerwehrhaus 200 000 oder nur 100 000 Euro auszugeben seien. Auch sei nicht klar, wer für die Dämmung des Daches aufkommen solle, obschon die Dämmung in entsprechenden Richtlinien vorgeschrieben werde und energetisch unbedingt erforderlich sei.

"Dass sich die Stadtentwicklungsgesellschaft vor diesem Hintergrund aus der Finanzierung zurückgezogen hat und der zuständige Ausschuss für Gebäudewirtschaft von der Verwaltung nicht beteiligt wird, verwundert nicht", kommentiert Dobelmann.

© Deister-Leine-Zeitung, 29.08.2008