Das Klärwerk soll künftig ohne Fremdenergie auskommen.
Schon unter der Regie der Stadtwerke wurden für den Eigenbetrieb Stadtentwässerung erhebliche Anstrengungen unternommen, die Wasseraufbereitung im Klärwerk zu optimieren. So wurden unter der Leitung von Herrn Torsten Holzhausen z.B. der Bau der Faulung und des Blockheizkraftwerkes (BHKW) bei der Zentralkläranlage in Nordgoltern durchgeführt. Dadurch ist es bereits gelungen, den Fremdenergieverbrauch des Klärwerkes deutlich zu vermindern.

Das Klärwerk gehört zu den Unternehmen mit dem höchsten Energieverbrauch in der Stadt. Es sollte daher auch in der Zukunft alles unternommen werden, den Energiebedarf der Anlage zu reduzieren bzw. die notwendige Energie selbst zu erzeugen.

Noch Ende 2020 mussten für den Betrieb der Kläranlage in Nordgoltern 1.600.000 kWh/a Strom zu einem Preis von ca. 350.000 € bezogen werden. In diesem Jahr wird der externe Stromverbrauch nach Inbetriebnahme des BHKW auf 850.000 kWh gesenkt. Die Stromkosten werden etwa 185.000 € betragen.

Die energetische Sanierung wird in den kommenden Jahren weitergehen. Zurzeit erfolgt die Belüftung des Beckens über sechs Kreiselbelüfter. Diese Art der Belüftung entspricht aus energetischer Sicht nicht mehr dem Stand der Technik. Das Belebungsbecken ist erneuerungsbedürftig und soll in Zukunft durch Becken mit einer einheitlichen Tiefe von vier Metern ersetzt werden. Dadurch wird der Einsatz von modernen Plattenbelüftern möglich, die ein erhebliches Energieeinsparungspotential bieten. Die Stromeinsparung wird etwa 650.000 kWh/a betragen, was eine Kosteneinsparung von 145.000 € im Jahr bedeutet.

Weitere Optimierungen sind durch die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) möglich. Auf dem vorhandenen Dach des Schlammlagerplatzes könnte eine PV-Anlage mit ca. 90 kWp errichtet werden. Die Dachfläche der neuen Fahrzeughalle bietet Platz für eine 200 m² große PV-Anlage, mit der 25.000 kWh Strom im Jahr erzeugt werden könnten. Durch die Errichtung von PV-Anlagen ist also mit einem Ertrag von zusammen 100. 000 kWh/a zu rechnen. Die Kostenreduzierung beträgt ca. 22.000 € pro Jahr.

Mit der externen Nutzung überschüssiger Wärmeenergie könnte die Kläranlage in einigen Jahren autark betrieben werden.