Er verstarb am 1. Februar im Alter von 88 Jahren.
Henri war über 62 Jahre Mitglied der SPD und mehr als 40 Jahre aktiv in der
Barsinghäuser Kommunalpolitik.
Zunächst wurde er 1964 bis 1968 für seine Partei in den Gemeinderat der damals
noch eigenständigen Gemeinde Egestorf, ab 1968 bis 2006 immer mit hohen
Zustimmungswerten in den Rat der Stadt Barsinghausen gewählt. Als Ratsherr wirkte
er in den unterschiedlichen Gremien der Stadt mit. Seine besondere Leidenschaft
galt dabei als Mitglied des Feuerwehrausschusses der Freiwilligen Feuerwehr
in Barsinghausen mit seinen Ortswehren.
Von 1991 bis 2006 wurde er in den Aufsichtsrat der Stadtwerke Barsinghausen GmbH
gewählt und führte diese über etliche Jahre als Aufsichtsratsvorsitzender.
Dabei war ihm die Sicherstellung der eigenständigen kommunalen Wasserversorgung
von besonderer Bedeutung.
Im Ortsverein der SPD Barsinghausen spielte er eine wichtige Rolle, in der wieder neu
gegründeten Abteilung Egestorf der SPD war er lange Zeit Vorsitzender. Er prägte vor
allem in seiner Heimatgemeinde über Jahrzehnte nicht nur die politische Arbeit.
Mit hoher Anerkennung blicken wir auf die Verdienste Henris, die er sich in den
Jahren auf den verschiedenen Ebenen vor Ort erworben hat.
Wir werden sein Andenken in Ehren halten.
Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Wilma und der gesamten Familie.
Für den Ortsverein
Reinhard Dobelmann
Für die Abteilung Egestorf
Günter Gottschalk
Für die Ratsfraktion
Peter Messing

Als langjähriger Weggefährte Henris hat der ehemalige Bürgermeister der Stadt Barsinghausen, Klaus Detlef Richter, mit der folgen Rede Abschied genommen:

Liebe Wilma, liebe Familie, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Gesprächspartner, Kameraden, Genossen, Bürger und Bürgerinnen in Egestorf Barsinghausen und Umgebung, werte Trauergemeinde!

Wir gedenken heute gemeinsam unseres Verstorbenen,

HENRI WIDDEL.

Die Anrede könnte noch weiter gehen, um die Vielfalt der Kontakte, die Henri hatte, abzubilden.

Henri war für uns ein zentraler Punkt der Kommunikation.

Wir sprachen mit ihm, wir hörten ihm zu, wir wurden informiert, wir lernten dazu, und wir hatten Grund zu staunen, über seine Vitalität,, seine umfangreichen Aktivitäten, seine Gesprächsoffenheit, seine Hilfsbereitschaft, seinen Einsatz für die Gemeinschaft.

Das alles bringt uns dazu, den Abschied von ihm zu begleiten, ihm zu danken, ihn zu betrauern.

Er war nicht nur für seine Familie der unbestrittene Mittelpunkt; sondern auch für seine Freunde, seine Genossen, seine Kameraden usw.

Henri hat sich immer ohne WENN und ABER engagiert, wenn es um das Wohl der Allgemeinheit, die Abwehr von Schaden, die Hilfe und den guten Rat – bei Bedarf – ging.

Schon als 17jähriger 1951 trat er der Freiwilligen Feuerwehr in Egestorf bei. Sein Fleiß, sein Eifer ließen ihn bereits 1960 zum Brandmeister werden, ein Amt, das er gern bis zum vorgesehenen Abschiedsalter von 62 Jahren wahrgenommen hat.

Sein Engagement hat bei ihm zu einer Fülle von Ehrungen geführt, unmöglich alle zu nennen, beispielhaft das Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz, die Gedenkmedaille für den Großeinsatz beim Waldbrand in der Lüneburger Heide, das Bundesverdienstkreuz am Bande vom dt. Bundespräsidenten, den Titel als Ehrenbrandmeister.

Seine Aktivitäten beschränkten sich aber keineswegs nur auf das Feuerwehrwesen.

Für die SPD kandidierte er 1964 erfolgreich bei der Ratswahl in Egestorf. Er setzte seine Ratstätigkeit dann auch nach der Gebietsreform 1968 im Rat der neuen Großgemeinde, ab 1969 der Stadt Barsinghausen fort, ein konstruktiv für das Wohl der Stadt handelnder Ratsherr, zugleich auch der Repräsentant des wichtigen, zweitgrößten Ortsteils Egestorf.

Über die Ratstätigkeit hinaus übernahm er zusätzliche Aufgaben; in Erinnerung bleibt seine Tätigkeit als langjähriger Aufsichtsratvorsitzender der Stadtwerke und damit als Hüter der Wasserversorgung und auch der Abwasserentsorgung.

Henri brachte Humor in die Gremienarbeit der Stadt, er sorgte immer für gute Laune, war immer für einen Scherz gut, ganz gelegentlich auch mal bis zur Grenzwertigkeit.

Da denke ich und da denken sicher auch mehrere hier an die Groteske um den Rostwürfel in unserer Stadt, die er gemeinsam mit dem Ratskollegen Stefan Malcowski inszenierte.

„Ein großer – 1 m Seitenlänge – rostiger Würfel, als Kunstwerk der Vergänglichkeit am Rathaus aufgestellt, verschwindet unversehens, bleibt ein paar Wochen verborgen, bringt die Gesprächskultur in Barsinghausen ins Wallen und taucht dann nach ein paar Wochen wieder auf – als bunter Kinderwürfel. Gesprächsthema Nr. 1 in Basche. Wer war das?

Kurze Teit später wird das Geschehen sogar Thema eines NDR-Fernsehfilms, der den „Schildbürgerstreich“ als Satire bundes- und landesweit unter das Fernsehvolk bringt.

Bekanntheitsgrad der Stadt Barsinghausen schlagartig erhöht, sogar ein späterer Bundeskanzler wird damals als Rechtsanwalt zwecks Bereinigung der Sache beteiligt..

Wir verzeihen Henri und Stefan..

Wesentlich ist bei ihm seine Herzlichkeit und sein Umgang mit seinen Partnern, – und natürlich seine Hilfsbereitschaft bei allen Dingen des täglichen Lebens.

Partnerschaft mit Frankreichs Mont-St. Aignan. Natürlich durfte Familie Ouff von der Familie Widdel betreut werden.

Hilfestellung jederzeit und nach der altersbedingten Beendigung derFeuerwehrtätigkeit dann auch noch fortgesetzt über den Sozialverband . früher Reichsbund , als Vorsitzender der Gruppe Egestorf, Henri immer mit vollem Herzen dabei.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut“, lässt Antoine de Saint-Exupery den „kleinen Prinzen“ „ sagen

Es kann sein, dass Henri sich diesen Spruch zum Motto seines Lebens hat werden lassen; er dachte vom Herzen her….

Noch passender erscheint mir der bekannte Spruch vom früheren US-Präsidenten John F. Kennedy, abgewandelt auf die Situation unseres heute hier zu verabschiedenden Henri Widdel:

„Frage nicht, was Deine Stadt, für Dich tut,

frage, was Du für deine Stadt und für deine Mitbürger tun kannst“.

Henri, Du bleibst in Erinnerung,

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.