Im Nachgang zu der School´s-Out-Party der Jusos vor den Sommerferien, die auf Grund der lauten Musik zu Beschwerden der Anwohner geführt hatte, lud der SPD-Ortsverein Barsinghausen jetzt zu einem Gespräch über diese Veranstaltung ein. Trotz der kurzfristigen Einladung fanden sich am Montagabend rund 30 Anwohnerinnen und Anwohner im Deisterbad ein.

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dr. Dirk Härdrich wies zu Beginn der Veranstaltung darauf hin, dass es darum gehe, noch einmal im direkten Gespräch über die Party zu sprechen, vor allem aber miteinander auszuloten, was auf dem Gelände des Deisterbades möglich sein könnte, ohne die Interessen der Anwohner über Gebühr zu beeinträchtigen.

Sehr deutlich wurde schon zu Beginn, dass die Party der Jusos als viel zu laut und damit als belästigend empfunden wurde. Allerdings war über die Höhe der Lärmbelästigung keine Einigung möglich. Der Vorsitzende des Fördervereins Deisterbad und ortsansässige Ohrenarzt Dr. Thomas Overlack widersprach aus fachlicher Sicht der geäußerten Einschätzung von mehr als 100 Dezibel.

Es wurde aber schnell deutlich, dass die Anwohner viel mehr die Frage beschäftigt, ob das Deisterbad, wie öffentlich propagiert, zu einem Veranstaltungszentrum ausgebaut werden würde und daher häufiger mit Veranstaltungen wie der Juso-Party gerechnet werden müsse. In diesem Zusammenhang beschwerte sich ein Anwohner darüber, dass von einem führenden Mitglied der Bädergesellschaft in der Öffentlichkeit großartige Pläne vorgestellt worden seien und sie als Anwohner und unmittelbar Betroffene davon erst aus der Zeitung erfahren hätten. Dies sei kein vernünftiger Weg der Kommunikation.

Von Seiten des Badmanagers Volker Külpmann wurde darauf hingewiesen, dass es Planungen wie den Biergarten und ein Veranstaltungszentrum tatsächlich gegeben habe, da dies infolge der rechtlichen Rahmenbedingungen nicht möglich sei, werde dies auch so nicht weiterverfolgt.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Bädergesellschaft, Bürgermeister Klaus D. Richter, stellte kurz die derzeitigen Planungen für das Außengelände dar. Er wies darauf hin, dass neben dem Becken das Beachvolleyballfeld, ein Street-Soccer-Feld und auch eine Außenbewirtschaftung geplant seien mit dem Ziel, vielleicht einmal wieder auf die früher erreichte Zahl von 200.000 Besuchern des Deisterbades zu kommen. Das gebe dann natürlich auch Geräusche auf dem Außengelände. Er selber habe aber durchaus auch ein Interesse daran, dass auch mal ein Jazz-Frühschoppen auf dem Außengelände der Cafeteria stattfinden könne, das müsse möglich sein.

Auf Nachfrage wies SPD-Bürgermeisterkandidatin Dr. Kerstin Beckmann ausdrücklich darauf hin, dass niemand garantieren werde, dass auf dem Außengelände gar nichts mehr stattfinden würde, was Geräusche verursache. Es müsse ein vernünftiger Ausgleich zwischen einer vermehrten Nutzung des Geländes und dem Ruhebedürfnis der Anwohner gefunden werden. Sie unterstütze ausdrücklich das Ziel, das Deisterbad weiter zu nutzen und auszubauen. Das sei immer Ziel der SPD gewesen. Entschieden warb Kerstin Beckmann auch dafür, den Kindern und Jugendlichen in Barsinghausen eine Möglichkeit zur Entfaltung zu geben. Dafür sei das Deisterbad ein ideales Gelände. Allerdings werde es darüber eben immer wieder Gespräche mit den Betroffenen geben müssen, auch um die gegenseitige Information zu verbessern.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke, Henri Widdel, wies auf die vorliegenden Planungen hin und lud die Anwohner ausdrücklich ein, bei einer späteren Veranstaltung der Bädergesellschaft nach den Sommerferien ebenfalls zu kommen und gemeinsam über die Planungen zu diskutieren.

In der teilweise emotionalen Diskussion wiesen zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner immer wieder auf ihr Ruhebedürfnis hin, machten aber auch deutlich, dass sie keineswegs jede Nutzung des Außengeländes verhindern wollten.

Kerstin Beckmann wies darauf hin, dass beispielsweise auch ein bepflanzter Wall zur Abgrenzung Richtung Holunderweg eine denkbare Möglichkeit sein könne, über die bei den jetzt beginnenden konkreten Planungen diskutiert werden könne.

Badmanager Volker Külpmann, SPD-Bürgermeisterkandidatin Dr. Kerstin Beckmann, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dr. Dirk Härdrich