Ein selten lustiger Morgen am Kirchdorfer Bahnhof: um 5.00 Uhr taucht ein SPD-Stand auf mit frisch aufgebrühtem Kaffee-to-Go für die Pendler, die sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg zur Arbeit machen. Dazu ein Faltblatt der SPD-Abteilung Kirchdorf. Eineinhalb Stunden später tauchen Mitglieder der Jungen Union auf, inspiriert von derselben Idee. Prompt stellen Sie Ihren Pavillion neben dem der SPD auf, um den nichtsahnenden Pendler noch vor dem Stand der SPD abzufangen.

Zunächst lange Gesichter bei der SPD, dann aber beginnt der Spaß im Morgengrauen: Der müde Pendler freut sich über den Kaffee von der CDU, geht ein paar Schritte, um dann von Reinhard Dobelmann mit dem Flyer der Kirchdorfer SPD abgefangen zu werden. Dazu der Spruch: „Schwarz trinken, aber Rot wählen!“ Dem geläuterten, nun wachen, Pendler wird ein Lachen über den kecken Witz auf Kosten der CDU entlockt, und er zieht mit dem schwarzen Kaffee in der rechten Hand und dem SPD-Flyer in der linken weiter entlang des Bahnsteiges. Die SPD schickt noch ein lachendes Echo hinterher, denn sie freut sich über jeden, dem sie ein Schmunzeln entlocken kann. Und natürlich lacht sie sich ins Fäustchen über den kleinen Triumph. Wenn es um Humor geht - gemessen am Lachbarometer am besagten Morgen - , liegen die Kirchdorfer SPD-Kandidaten eindeutig vorn. Bleibt nur zu fragen, welche Wahl derselbe Pendler am Sonntag treffen wird? Dazu fällt mir das Gedicht „lichtung“ von Ernst Jandl ein:

„manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum“

Wollen wir hoffen, dass der Barsinghäuser Wähler sich nicht allzu sehr von aromatischem Kaffee-to-Go und prächtigen Flyern beeindrucken lässt und eine entsprechend gut durchdachte Wahl trifft!

Teamarbeit SPD CDU Kirchdorfer Bahnhof