Die erfolgreiche Schulform „Integrierte Gesamtschule" muss in Niedersachsen erhalten bleiben

Die Landesregierung hat Ende Februar 2009 verkündet, sie plane eine Veränderung des Schulgesetzes und der Grundsatzerlasse der Integrierten Gesamtschulen mit dem Ziel, ab 1.8.2010 den dort bisher integriert angebotenen gymnasialen Bildungsgang auf acht Schuljahre zu verkürzen. Diese Änderung soll trotz heftiger Proteste von Eltern-, Lehrer- und Schülerschaft in Kürze im Niedersächsischen Landtag beschlossen werden.

Die Auswirkung der Schulzeitverkürzung für einen Teil der Schülerschaft der Gesamtschulen liegt auf der Hand. Die integrierte Sekundarstufe l wird zerstört. Die Anhebung der Wochenstundenzahl in den Jahrgängen 5 bis 10 bedeutet, dass ein gemeinsamer Unterricht und der bisher bestehende Wahlpflichtbereich nicht mehr existieren können. Wenn die Schülerinnen des gymnasialen Bildungsgangs separiert werden, ist die Abtrennung der „Realschülerinnen" von den „Hauptschülerinnen" vorprogrammiert. Das Gegenteil dessen, was sich viele Eltern und Schüler bei der Wahl dieser Schulform erhofft haben.

• Die Integrierte Sekundarstufe l ist der Kern der Gesamtschule. Ihre Zerstörung bedeutet die Zerschlagung der Schulform Integrierte bzw. nach Schuljahrgängen gegliederte Kooperative Gesamtschule. • Gesamtschulen bieten Eltern und Schülerinnen und Schülern eine Alternative zum gegliederten Schulsystem, die für viele Kinder den Weg zum Abitur öffnet, denen dieser Bildungsgang im gegliederten Schulsystem nicht offen steht. • Gesamtschulen bieten Eltern und Schülerinnen und Schülern mit dem Abitur nach 13 Jahren eine Alternative zum G8. • Die Errichtung von Gesamtschulen bieten unter den Bedingungen des drastischen Schülerrückgangs in den kommenden Jahren für viele Schulträger die Möglichkeit ein vollständiges Bildungsangebot vor Ort aufrecht zu erhalten.

Die SPD Barsinghausen fordert die Mitglieder des Niedersächsischen Landtages und insbesondere die Mitglieder des Kultusausschusses auf, sich dafür einzusetzen, die Schulform Integrierte Gesamtschule zu stärken und für diese und die Kooperativen Gesamtschulen die Möglichkeit eines Abiturs nach 13 Schuljahren zu erhalten.

Gez. Dr. Kerstin Beckmann