Stadt soll bei der Vermarktung des Baugebietes kompetente Unterstützung erhalten.

Rückblick

Sehr kostspielige Prestigeprojekte waren das Markenzeichen der CDU/FDP-Mehrheit in der letzten Wahlperiode. Neben dem Umbau des Thie gehörte dazu auch die Verlegung des Sportplatzes in Kirchdorf einschließlich Vereinsheim. Zur Finanzierung der Investitionen war beabsichtigt, die bis dato durch den TSV Kirchdorf genutzte Sportanlage für Wohnbauzwecken zu vermarkten. Das Vereinsheim, das dem TSV im Jahre 2005 unentgeltlich von der Stadt übertragen worden war, wurde dabei mit 290.082,00 € zugunsten des Sportvereins ange-rechnet. Insgesamt belief sich der Zuschuss der Stadt auf 1.256.082 €. CDU/FDP beugten sich insoweit dem Druck eines einzelnen Ratsherrn und Interessenvertreters.

Umsetzung durch die Verwaltung

Obwohl die Entscheidung zur Verlegung des Sportplatzes bereits im Mai 2008 erfolgte, benö-tigte die Stadtverwaltung für die Änderung des Bebauungsplans "Unterm Kirchwege" volle vier Jahre. Die Erschließung ist erst vor kurzem abgeschlossen worden. Die Verwaltung hat also Jahre gebraucht, um den Sportplatz bebaubar zu machen.
Eine abschließende Entscheidung über das Vereinsheim hat der Bürgermeister bis heute nicht getroffen. Seit dem Umzug des TSV im Jahre 2010 verwahrlosen das Grundstück und das Gebäude, für das die Stadt noch ca. 300.000 € gezahlt hat, immer mehr. Zwischenzeitlich dürfte der Wert des Gebäudes gegen Null gehen, so dass nur noch der Abriss in Betracht kommen dürfte. Selbst der Grundstückswert reduziert sich dadurch um die Abrisskosten. Ins-gesamt also ein sehr schlechtes Geschäft für die Stadt Barsinghausen.

Kosten

Bis zum heutigen Tage sind für das von CDU/FDP auf Pump finanzierte Projekt Zinsen auf-gelaufen. Von vorherein war klar, dass die Vermarktung des alten Sportplatzes niemals die verauslagten 1.256.082,00 € einbringen würde. Auch wenn das letzte Grundstück verkauft ist, werden 500.000 € an Schulden verbleiben, die ungedeckt sind. Insbesondere von der CDU ist bislang kein Vorschlag unterbreitet worden, wie diese Deckungslücke geschlossen werden soll.

Vermarktung

Von den 33 Grundstücken im Baugebiet Unterm Kirchwege sind sechs ausschließlich für Pas-sivhausbebauung vorgesehen. Die anderen 27 können mit Häusern nach dem KfW-40-Standard bebaut werden. Das bedeutet, dass die Gebäude nur 40 Prozent der Primärenergie-menge verbrauchen dürfen, die gemäß der gültigen Energieeinsparverordnung von 2009 höchstens zulässig ist.

Die Vermarktung des Baugebiets Unterm Kirchwege hat bisher ausschließlich die Barsinghäuser Stadtentwicklungsgesellschaft (SGB) übernommen. Von den 33 Grundstücken sind zurzeit schon 20 für Bauträger mit einem entsprechenden Hintergrund reserviert. Ein Interesse an dem Baugebiet ist also vorhanden. Die Preise für Passiv- oder Niedrigenergiehäuser liegen bei den Investitionskosten um 3 - 5 % höher als beim Normalhaus in konventioneller Bauwei-se. Die Kosten werden aber im Laufe der Nutzungsdauer durch die geringeren Energiekosten ausgeglichen. Zudem gibt es Kfw-Fördermittel, die eingeworben werden können.

Das Wohngebiet verfügt über eine gute Infrastruktur. Kindergärten, Schulen, Frei- und Hallenbad sowie die Haltestelle Kirchdorf befinden in fußläufiger Nähe. Störend ist das herunter-gekommene ehemalige Sportheim des TSV, das direkt am Eingang zu diesem Baugebiet ei-nen Schandfleck darstellt.

Das Projekt ist keinesfalls gescheitert. Es steht vielmehr erst an einem erfolgversprechenden Anfang. Da in anderen Kommunen der Region derartige zukunftsweisende Projekte rasch umgesetzt werden, dürfen wir zuversichtlich sein, dass auch bei uns in Kürze die ersten Objekte realisiert werden. Nachdem die Erschließung nunmehr vorhanden ist, wird die Nachfrage anziehen. Um die Vermarktung zu beschleunigen, soll die Stadtverwaltung Unterstützung durch einen kompetenten Partner erhalten. Wie bei jedem neuen Baugebiet ist eine Entwicklungsphase zu berücksichtigen, die aktiv genutzt werden muss. Passivhäuser haben in Barsinghausen einen guten Markt. Das zeigt sich auch daran, dass sich Barsinghausen schon jetzt den ersten Platz bei dem Wettbewerb Passivhauskommune der Region sichern konnte. Diesen Platz wollen wir im Interesse der Energiewende und des Klimaschutzes verteidigen.

Glück auf

SPD Barsinghausen