Gefahrenzone Landstraße am Neubaugebiet Bullerbach
Auf Anregung eines Anliegers des Neubaugebiets am Bullerbach hatte die SPD Barsinghausen zu einem Ortstermin am 07.08.2014 eingeladen, um verschiedene verkehrstechnische Belange in Augenschein zu nehmen und um gemeinsam mit den Anliegern Lösungsansätze zu erarbeiten.
Themen waren der Neubau einer Bushaltestelle, sichere Straßenüberquerung, Verkehrsberuhigung, sowie Lärmschutz (S-Bahn) und ein beschrankter Bahnübergang.
2. SPD-Sommerreise-Termin, 07.08.2014
Gespräch mit Anwohnern der Bullerbachsiedlung hinsichtlich verkehrstechnischer Anliegen
Protokoll
Auf Anregung eines Anliegers des Neubaugebiets am Bullerbach hatte die SPD Barsinghausen zu einem Ortstermin am 07.08.2014 eingeladen, um verschiedene verkehrstechnische Belange in Augenschein zu nehmen und um gemeinsam mit den Anliegern Lösungsansätze zu erarbeiten.
Themen waren der Neubau einer Bushaltestelle, sichere Straßenüberquerung, Verkehrsberuhigung, sowie Lärmschutz (S-Bahn) und ein beschrankter Bahnübergang.
Mit anwesend waren als Experten von der Stadtverwaltung Barsinghausen Herrn Dettmann (Fachdienstleiter Tiefbau), Frau Strang (Fachdienst Bauen und Planen) und Herr Müller (Kontaktbeamter der Polizei).
Es waren ca. 40 Erwachsene und zahlreiche Kleinkinder bei dem Ortstermin an der Ecke Wilhelm-Heß-Str./Hartjehäuser Weg anwesend. Folgende Lösungsansätze wurden vorgestellt:
1. Bushaltestelle:
Für die neue Bushaltestelle an der Wilhelm-Heß-Straße und den Ausbau des Gehwegs besteht eine verbindliche Planung. Die Baumaßnahme ist beantragt und soll laut Aussage der Verwaltung zeitnah nach den Sommerferien umgesetzt werden.
2. Straßenüberquerung (Wilhelm-Heß-Straße):
Die Straßenüberquerung wurde von den Anwohnern aufs Stärkste kritisiert: Sie sei lebensgefährlich für Kinder und Erwachsene zugleich (Überquerung für Kita-Kinder, Grundschüler und ältere Schüler, um zu Fuß den Schulweg fortzusetzen oder den Bus zu nehmen), Probleme für Eltern mit kleinen Kindern und Kinderwagen, Probleme für ältere Menschen. Viele Eltern würden aus Sicherheitsgründen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren, statt die Kinder zu Fuß oder mit dem Bus fahren lassen. Oftmals hätten Anwohner bereits den Bus verpasst, weil es aufgrund des hohen Verkehrsvorkommens und der Geschwindigkeit der Fahrzeuge (Landesstraße, Ortsausfahrt) nicht möglich gewesen sei, die Straße zu überqueren. Die Anwohner fordern eine Ampel (oder zumindest einen Zebrastreifen), sowie entsprechende Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbegrenzung.
Die Verwaltung erklärte den Anwohnern die rechtliche Situation: Da es sich bei der Wilhelm-Heß-Straße um eine Landesstraße handelt, sei für die Straßenüberquerung und die Geschwindigkeitsbegrenzung die niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr zuständig. Die Stadt Barsinghausen könne ohne Zustimmung der Landesbehörde weder bauliche Veränderungen an der Straße durchführen, noch Blitzer oder Warnschilder aufstellen. Der Ausbau der Straße ist Landessache und Änderungen oblägen entsprechenden Regeln. Das Anliegen der Anwohner sei der Verwaltung bereits bekannt und entsprechende Prüfungen seien bereits erfolgt. Anhand vorliegender Messungen stufe die Landesbehörde die Geschwindigkeit als „angemessen“ ein (Regelgeschwindigkeit 50km/h), ebenso gäbe es den Zahlen nach keine Notwendigkeit für eine verkehrsbehördliche Anordnung für eine Überquerungshilfe in Form einer Ampel (die Zählung sei am 29.07.2014 erfolgt - 63 Überquerungen waren gemessen worden, was für eine Ampelanlage zu wenig sei).
Von den Anwohnern gab es wenig Verständnis für die Messmethoden und deren Ergebnisse, sowie den fehlenden Handlungsspielraum, dass die Stadt das Problem selbst in die Hand nehmen könne.
Lösungsansatz: Es würde dafür plädiert, zunächst einen Zebrastreifen mit entsprechender Beleuchtung und Beschilderung als Überquerungshilfe zwischen den beiden Bauabschnitten zu erstellen, weil dieses Vorhaben am ehesten bei der Landesbehörde und auch im Rat durchgesetzt werden könnte. Stünden keine Mittel für den Bau eines Zebrastreifens bei der Landesbehörde zur Verfügung - aber gäbe es generell Zustimmung für einen Zebrastreifen bei der Landesbehörde - so würde die Stadt die entsprechenden Mittel aufbringen müssen (Kostenfaktor: 10.000 Euro). (Hinweis: Die Landesbehörde verfügt jährlich über begrenzte Mittel für die niedersächsischen Landesstraßen und arbeitet nach einer Prioritätenliste. Die Kommunen können – sofern die Landesbehörde dem Vorhaben zustimmt – auf eigene Kosten die Straßen entsprechend ausbauen. Ein Zebrastreifen verhindert keinen späteren Bau einer Ampel, wenn sich die Überquerungszahlen erhöhen, Kostenfaktor ca. 35.000 Euro).
Der Vorsitzende der SPD Barsinghausen, Reinhard Dobelmann, versicherte den Anwohnern, dass die SPD das Problem und den entsprechenden Lösungsansatz im nächsten Bauausschuss auf die Tagesordnung setzen würde, wodurch die Verwaltung beauftragt würde, die Problematik mit der Landesbehörde weiterzuverfolgen. Die Landesbehörde würde entsprechend über das Stimmungsbild der Anwohner informiert werden. Hilfreich wäre dazu ein Brief der Anwohner an die Stadt oder Anwesenheit beim nächsten Bauausschuss. Ebenso würde die SPD den Kontakt über die Landtagsabgeordneten suchen.
3. Geschwindigkeitsbegrenzung:
Maßnahmen, wie der Bau eines Kreisels (zu wenig Platz), eine Verengung der Fahrbahn durch zusätzliche Pflanzstreifen von einer Länge von 50 Metern (behördliche Vorgabe) oder einer Querungsinsel seien von der Landesbehörde genehmigungspflichtig und würden zu Kosten von ca. 80.000-100.000 Euro führen sowie ebenso hohen Unterhaltungskosten. Ein stationärer Blitzer würde ca. 40.000 Euro kosten, würde aber auch Einnahmen generieren, aber auch hier besteht eine Genehmigungspflicht durch die Landesbehörde. Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei seien personell nicht leistbar.
Lösungsansatz: Es sei zu erwarten, dass der Bau eines Zebrastreifens (oder einer Ampel) Auswirkungen auf das Fahrverhalten der Verkehrsteilnehmer habe und somit eine Geschwindigkeitsbegrenzung erfolgen würde. Dies sei ein weiteres Argument für die Landesverkehrsbehörde, um dem Bau eines Zebrastreifens (oder einer Ampel) zuzustimmen. Ebenso würde auf die positiven Auswirkungen vergleichbarer Lösungsansätze in Barsinghausen hingewiesen, wie der Überweg und die Ampel in Hohenbostel an derselben Landesstraße.
Der SPD-Vorsitzende Reinhard Dobelmann und der SPD-Fraktionsvorsitzende Peter Messing wiesen die Anwesenden darauf hin, dass Geduld erforderlich sei. Man würde sich der Probleme annehmen, aber das Projekt müsse die entsprechenden Gremien durchlaufen. Insbesondere bei der zuständigen Landesbehörde sei mit langen Bearbeitungszeiten zu rechnen.
4. Unbeschrankter Bahnübergang:
Der unbeschrankte Bahnübergang nahe der Bullerbach-Siedlung wurde von den Anwohnern als Gefahrenpotential für Kinder angesehen. Auch hier gelten wieder Bestimmungen, auf die die Stadt Barsinghausen wenig Einfluss nehmen kann. Ferner kostet eine Beschrankung ca. 500.000 Euro. Die Kosten ließen sich mit 1/3 auf die Bahn, 1/3 auf die Stadt und 1/3 auf den Anlieger verteilen. Aufgrund der erheblichen Kosten gibt es hier wenig Aussicht auf einen erfolgreichen Lösungsansatz.
5. Lärmbelästigung durch lautes lang anhaltendes Hupen der Bahn:
Bei der Einfahrt nach Barsinghausen würde die Bahn vor dem unbeschrankten Bahnübergang ein lautes lang anhaltendes Hupen verursachen, bei der Ausfahrt nicht.
Lösungsansatz: Es soll geprüft werden, ob dieses Hupen tatsächlich notwendig ist. Sollte die Ursache für das Hupen in Richtung Stadteinfahrt eine beschränkte Sicht des Lokomotivfahrers sein, so soll geprüft werden, ob ein entsprechender Baum/Buschrückschnitt nicht dafür sorgen könnte, die Sicht auf den Bahnübergang frei zu machen und somit das Hupen zu unterbinden. Auch diese Situation und der entsprechende Lösungsansatz soll beim nächsten Bauausschusstermin erörtert werden.
Weitere Kommunikationen mit den Anwohnern der Bullerbach-Siedlung:
Die Anwohner der Bullerbach-Siedlung baten um weitere Kommunikation in der Entwicklung in diesen Angelegenheiten. Information über die Presse, die Webseiten der Stadt, Anwesenheit bei Bauausschuss- und Ratssitzungen, sowie über die Webseite der SPD wurden als hilfreiche Kommunikationswege empfunden.
