Der Bergbau in Barsinghausen wurde im Jahre 1957 eingestellt. Dennoch könnte sich eine Folgenutzung des Bergbaus nach 65 Jahren ergeben. Erneut geht es um die Erschließung einer Energiequelle in Bereich von Schacht IV. Konkret wird die Nutzung von Geothermie untersucht.

Gegenwärtig laufen Untersuchungen des Fraunhofer IEG Bochum, das sich mit den zentralen Fragen der Energiewende und der Nachnutzung des Bergbaus befasst. In der Vorstudie, die im Auftrag der Stadt Barsinghausen und mit Förderung der Region Hannover erstellt wird, soll die mögliche Nutzung des austretenden Grubenwassers aus dem ehemaligen Schacht IV untersucht werden. Aus dem Schacht treten kontinuierlich pro Sekunde 233 Liter Grubenwasser aus und fließen in den Reitbach. Das Besondere an diesem Grubenwasser ist, dass es eine konstante Temperatur von 20° C aufweist und nicht gefördert werden muss. Sollte eine Nutzung des Grubenwassers erfolgen, so müsste das Wasser nicht aus der Tiefe von 700 Metern hochgepumpt werden.

Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse geht die Vorstudie der Frage nach, in welcher Form das warme Grubenwasser für die Energieversorgung in Barsinghausen genutzt werden könnte und wie ein solches Projekt umgesetzt werden könnte. Dafür kommen verschiedene Modelle in Betracht. Das Grubenwasser könnte beispielsweise als Kalte Nahwärme in angrenzenden Betrieben genutzt werden oder mit Wärmepumpen auf 50° bis 60° erhitzt und über Fernwärme verteilt werden. Die Studie, die von Jonas Enno Lehmann erstellt wird, soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Auf die Ergebnisse können wir gespannt sein.

Reitbach
Hinweisschild Eckerde Schacht IV