Die SPD-Fraktion weist auf die dramatische Situation vieler Kinder in Niedersachsen und Barsinghausen hin. Der Vorsitzende des Sozialausschusses, Peter Messing (SPD) und der stellvertretende Jugendausschussvorsitzende Markus Hugo (SPD) erklären: "Jedes siebte Kind in Niedersachsen ist von Sozialhilfe abhängig, das ist ein gesellschaftlicher Skandal".

Die SPD-Landtagsfraktion hat zu diesem Thema jüngst eine Große Anfrage an die CDU/FDP-Landesregierung gestellt: "Danach muss auch dem Letzten in der Landesregierung klar sein, dass Kinderarmut in Niedersachsen eben kein Einzelfall ist, sondern ein Phänomen, das über 60.000 Familien betrifft", so der jugendpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Michael Albers.

Besonders betroffen sind Kinder von Alleinerziehenden und Kinder in Familien mit Migrationshintergrund. Die Situation stellt sich für viele Kinder äußerst dramatisch dar: "Kinder, die in materieller Armut leben, haben erhebliche Nachteile in der sozialen Integration - aber auch im Bereich der Bildung. So ist in Niedersachsen für Kinder, die aus materiell gesicherten Familien kommen, die Chance drei- bis viermal größer ein Gymnasium zu besuchen, als für Kinder aus armen Familien", verdeutlicht Markus Hugo. Gerade die erhebliche Benachteiligung im Bildungssystem stelle ein großes Zukunftsproblem dar.

"Die CDU/FDP-Regierung weiß davon und übernimmt überhaupt nichts, um Kindern aus ärmeren Familien zu helfen", so Peter Messing. "Statt konsequent zu handeln, werden allerorts Sonntagsreden vom Ministerpräsidenten, der Sozialministerin oder anderen CDU-Vertretern gehalten. Auf der einen Seite wird bei Showauftritten die Situation armer Kinder in Niedersachsen beklagt und auf der anderen Seite ist gerade diese Regierung dafür verantwortlich, dass sich die Situation der Kinder aus ärmeren Verhältnissen erheblich verschlimmert", kritisiert Messing.

Allein die Streichung der Lernmittelfreiheit in Niedersachsen führte zu erheblichen Benachteiligungen ärmerer Kinder. Hugo: "Die Wulff-Regierung verschließt die Augen vor der Wahrheit. Nur so ist zu erklären, dass sie beim Thema Kinderarmut völlig konzeptlos ist."

Auch die örtliche CDU/FDP-Gruppe hat kürzlich bei den Haushaltsberatungen deutlich gemacht, dass sie am Wohl der Kinder nur nachrangig interessiert ist. Ein Stipendien-Programm aus der Sportförderung (rund 2.000 Euro) für benachteiligte Kinder wurde von der SPD beantragt und von CDU/FDP und Grünen abgelehnt. Mit dem von der SPD geforderten Programm sollte benachteiligten Kindern die Möglichkeit gegeben werden, den Vereinsbeitrag erstattet zu bekommen um am Vereinssport und am Vereinsleben teilzuhaben.