Die SPD-Abteilung Barsinghausen hat gestern erneut die Baupläne von Kaufland für einen Supermarkt an der Egestorfer Straße kritisiert. Bei einem Ortstermin im Bereich der Halde, zwischen Conrad-Bühre-Weg und Esso-Tankstelle, sagte Abteilungs-chef und Ratsherr Markus Hugo, dass es städtebaulich nur Nachteile gebe: „Nach Jahrzehnten hat es die Stadt endlich geschafft, die Entlastungsstraße zu bauen, und nun soll der Verkehr durch einen Supermarkt wieder auf die Egestorfer Straße geführt werden“, sagte Hugo. Eigentlich sei dies ein Fall für den Bund der Steuerzahler.

„Kaufland rechnet mit 700 zusätzlichen Fahrzeugen pro Tag – das sind immerhin 1400 Fahrbewegungen“, sagte SPD-Ratsherr Udo Mientus. Fraktionsvorsitzende Kerstin Beckmann vermutet enorme Kosten, um Teile der Halde abtragen und an gleicher Stelle einen Supermarkt bauen zu können. Kaufland selbst rechnet mit Abraumgestein von rund 100 000 Kubikmetern. „Das wird teurer als jeder Spitzenpreis für Lagen in der Innenstadt“, sagte Beckmann. Die Sozialdemokraten verdeutlichten, wie gewaltig die Kaufland-Pläne seien. 16 000 Quadratmeter Fläche würden benötigt, um einen Markt mit 3500 Quadratmetern Verkaufsfläche samt Parkplatz zu bauen. Das Gebäude werde samt Sockel etwa zehn Meter hoch und bis zu 120 Meter lang: „Die Egestorfer Straße bekommt dadurch einen Schlucht-Charakter“, sagte Hugo. Sehr viel besser geeignet für einen Supermarkt sei das ehemalige Freibad-Gelände an der Wilhelm-Heß-Straße, sagte Mientus.

Quelle: Calenberger Zeitung, 28.12.2007