Die Spitzenkandidaten der SPD für die Wahlen zum Oberbürgermeister und zum Präsidenten der Region Hannover, Stephan Weil und Hauke Jagau, haben einen weit reichenden Vorschlag für die künftige Wirtschaftspolitik im Raum Hannover unterbreitet. Beide schlagen eine umfassende Bündelung strategisch bedeutender Aktivitäten der Wirtschaftsförderung vor.

Auch Barsinghausens SPD-Bürgermeisterkandidatin Dr. Kerstin Beckmann hat mit Hauke Jagau bei einem Ortstermin im Gewerbegebiet Bantorf darüber gesprochen, wie Region und Stadt zukünftig noch intensiver zusammenarbieten können.

Wir wollen eine Wirtschaftspolitik aus einem Guss, erklärte Hauke Jagau. Stephan Weil hält den Vorschlag für einen großen Wurf, der zugleich auch Privatunternehmen einlädt, sich künftig noch mehr zu engagieren.

Kernstück des Vorschlages ist die Gründung einer Hannover AG. Dieses neue Unternehmen soll zu je 50 % von der Stadt und der Region Hannover gehalten werden. Aufgabe der Hannover AG ist die Abstimmung und Bündelung der Wirtschaftsförderung von Stadt und Region. Die Hannover AG soll Eigentümer besonders wichtiger Wirtschaftsförderungsgesellschaften sein und deren Aktivitäten aus öffentlicher Sicht steuern. Durch die Errichtung der Hannover AG wird künftig ein abgestimmtes Vorgehen von Stadt und Region herbeigeführt. Damit werden zugleich private Partner in Zukunft einen klaren Ansprechpartner in besonderen Feldern der Wirtschaftsförderung haben, an dem sie sich verlässlich orientieren können.

Die Einbindung der Wirtschaft soll zugleich auch über entsprechende Mandate im Aufsichtsrat sichergestellt werden. Darüber hinaus ist die Einrichtung eines Beirates vorgesehen, in dem die Politik (insbesondere auch aus den 21 Mitgliedsgemeinden der Region Hannover), die Wirt-schaft und die Wissenschaft vertreten sein werden.

Die Hannover AG wird in fünf besonders wichtigen Sparten der Wirtschaftsförderung tätig:

Im Bereich des Stadt- und Regionalmarketings wird die Hannover AG 50 % an der Hannover Marketing Gesellschaft (HMG) halten. Private Partner sollen wie bisher die weiteren 50 % tragen.

Im Bereich des Tourismus ist vorgesehen, eine Hannover Tourismus GmbH zu errichten, an der wiederum Stadt und Region über die Hannover AG zu 50 % beteiligt sind und weitere private Partner ebenfalls 50 % halten.

Im Bereich der Strukturförderung wird die Hannover AG die Anteile an der hannover-impuls GmbH übernehmen. Private Partner sind unverändert eingeladen, sich ebenfalls an diesem Kernstück der Wirtschaftsförderung im Raum Hannover zu beteiligen. Weil und Jagau betonten, dass die Aktivitäten von hannoverimpuls aus ihrer Sicht außeror-dentlich erfolgreich sind und in Zukunft noch verstärkt werden sollen.

Im Bereich der Existenzgründungen soll die Hannover AG die Trägerschaft vorhandener Einrichtungen wie des Technologiezentrums Hannover oder des Existenzgründungs-zentrums übernehmen.

Schließlich soll die Hannover AG auch die Trägerschaft über die Hannover.de GmbH übernehmen, die von Stadt und Region Hannover gemeinsam betrieben wird.

Weil und Jagau betonten, dass die Hannover AG die Wirtschaftsförderung im Raum Hannover wesentlich effektiver gestalten wird. Jagau: Die Hannover AG wird die Interessen der Stadt und der Region bündeln, und sie wird die Koordination besonders wichtiger Bereiche der Wirtschaftsförderung übernehmen, die zur Zeit eher nebeneinander als miteinander arbeiten.

Für Stephan Weil ist mit dem vorgeschlagenen Konzept eine neue Qualität der Wirtschaftsförderung im Raum Hannover verbunden: Wir machen damit deutlich, dass Stadt und Region eng aneinanderrücken werden, und freuen uns, wenn dieses Signal auch von den wichtigen Unternehmen in Hannover aufgenommen und durch eigenes Engagement noch einmal verstärkt wird.

Grafik zur Verdeutlichung des Konzepts

Beckmann und Jagau im Gespräch über eine engere Zusammenarbeit von Stadt und Region bei der Vermarktung der barsinghäuser Gewerbegebiete